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Stadt sucht dringend Wohnraum für Flüchtlinge

Autor: Huber
Artikel vom 11.01.2023

Mehr als 70 Menschen aus der Ukraine haben in Wernau in den vergangenen Monaten nicht nur eine neue Bleibe, sondern auch ein kleines Stückchen Zuhause gefunden. Dafür haben die vielen kleinen und größeren Aktionen und Hilfestellungen beigetragen, die die Ehrenamtlichen des Freundeskreises für Flüchtlingen sowie einzelne Bürgerinnen und Bürger selbst in die Wege geleitet haben. Aktuell wird allerdings auch in Wernau wieder dringend Wohnraum gesucht.

In Wernau sind derzeit 73 Menschen aus der Ukraine im Rahmen der Anschlussunterbringung wohnhaft, verteilt auf verschiedene Wohnungen im Stadtgebiet.

Bislang keine Container nötig

Möglich sei dies nur dank der Unterstützung von Hauseigentümern, die bereit waren, Wohnungen zu vermieten, betont Bürgermeister Armin Elbl.  Denn die meisten dieser Personen leben in direkt angemieteten Wohnungen, ein weiterer Teil ist in von der Stadt angemieteten Wohnungen untergekommen.

Dadurch konnte die Stadt bislang die Belegung von Sporthallen oder die Nutzung von Wohncontainern vermeiden. Hinzu komme, dass sich viele der Vermieterfamilien großartig um die bei ihnen wohnenden Flüchtlings kümmern und diesbezüglich bei der Integration wertvolle Unterstützung leisten. Für dies alles sind Bürgermeister Armin und die Mitglieder des Gemeinderats überaus dankbar.

Sabine Rau, die seit einigen Jahren als Flüchtlingsbeauftragte der Stadt Wernau tätig ist, skizziert einen dynamischen Prozess, bei dem täglich aktuelle Zahlen und veränderte Situationen bei der Unterbringung von Flüchtlingen bewältigt werden müssten. Hinzu kommt, dass zur Unterbringung von Obdachlosen auch immer wieder schnell Wohnraum benötigt wird und die Stadt daher nicht alle zur Verfügung stehenden Wohnungen belegen kann. Aktuell sind insgesamt rund 220 Personen als Flüchtlinge oder Obdachlose in Unterkünften der Stadt Wernau untergebracht. Der Stadt stehen derzeit noch Kapazitäten für zirka 40 Personen zur Verfügung.

Engagement der Wohnbau

Eine große Hilfe bei der Unterbringung der Flüchtlinge, vor allem zu Beginn des Krieges in der Ukraine, war einmal mehr die Wohnungsbaugenossenschaft Wernau. Sie stellte der Stadt kurzfristig mehrere Wohnungen, vorwiegend in den Gebäuden im Mörikeweg, zur Verfügung. Auch kümmerte man sich mit großem Engagement um die Ausstattung mit Möbeln und den Einbau von Küchen. Auch die benötigten Handwerker konnten von der Wohnbau schnell akquiriert werden, so dass innerhalb weniger Tage die Wohnungen bezugsbereit waren. Und wenn es sein musste, legten Matthias Schneider und sein Team auch persönlich Hand an, schleppten Möbel in die Wohnung oder schraubten eine Lampe an.

Einige aus der Ukraine und auch aus anderen Ländern stammende Menschen in Wernau haben unterdessen bereits Fuß auf dem Arbeitsmarkt gefasst und Arbeitsstellen angetreten. Dabei zeige sich immer wieder, dass das Erlernen der deutschen Sprache der Türöffner auf dem Arbeitsmarkt ist. Auch hier leiste der Freundeskreis für Flüchtlinge in Wernau mit ihrem Angebot von Sprachgruppen einen wesentlichen Beitrag.

Dank des Engagements seitens der Schulen ist es gelungen, die Kinder und Jugendlichen aus den Flüchtlingsfamilien in den Schulalltag zu integrieren.

Wohnraum dringend gesucht

Nach wie vor wird Wohnraum gesucht, denn die Flüchtlingssituation in Baden-Württemberg ist aktuell sehr angespannt. Viele Städte und Gemeinden stoßen an ihre Grenzen – so auch Wernau. Vor diesem Hintergrund sucht die Stadtverwaltung weiter nach geeignetem Wohnraum.

Wer eine entsprechende Unterkunft zur Verfügung stellen kann oder privat Wohnraum an Flüchtlinge vermieten möchte, kann sich per E-Mail unter info@wernau.de an das Rechts- und Bürgeramt der Stadtverwaltung Wernau wenden.

Freundeskreis nimmt Sachspenden entgegen

Aus den Reihen der Wernauer Bevölkerung kommt nach wie vor Unterstützung für ukrainische Flüchtlinge. Beispielsweise gibt es viele Sachspenden, die zur Einrichtung und Ausstattung eines Haushaltes wichtig sind. Die Sachspenden koordiniert der Freundeskreis für Flüchtlinge. „Aktuell suchen zwei geflüchtete Schülerinnen nach einem funktionsfähigen Laptop, um diese für ihren ukrainischen Online-Unterricht verwenden zu können“, sagt Julia Keller vom Freundeskreis. Spenderinnen und Spender können sich direkt per E-Mail unter ukraine.wernau(@)yahoo.com an den Freundeskreis für Flüchtlinge wenden.

Text | Foto: Sylvia Schmid

Anja Scheurenbrand

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